Heimatkalender

Wegekreuze in und um Kyllburg

Heimatkalender 1955 | S.96-102 | Von Lehrer Jakob Meyer, Trier

Die Eifel ist als das Land der Wegekreuze bekannt. Kein Gebiet in der weiten Runde ist so reich mit Wegekreuzen gesegnet wie das Südeifelland. Etwa 2000 Wegekreuze stehen in diesem Raum. Sie sind nicht gleichmäßig über die vier Eifelkreise verteilt; einige Gebiete weisen besonders viele Kreuze auf, während sie in anderen wesentlich dünner stehen. Dabei kann man die Entdeckung machen, daß das Vorhandensein eines geeigneten Steinmaterials wesentlich die Zahl der Kreuze beeinflußt. Die in den Fluß- und Bachtälern der Eifel (Kyll, Nims und Prüm) vorhandenen zahlreichen Sandsteinbrüche haben eine rege Steinmetzindustrie ins Leben gerufen. In den Steinhauerwerkstätten hier wurden außer Tür-, Fenster- und Treppensteinen auch Grab- und Wegekreuze hergestellt. Für letztere Arbeit benötigte man besonders geübte Handwerker, die in Steinmetzschulen in der besonderen Kunst des Bildhauens unterwiesen wurden. Wie sehr hier ihre Fertigkeit gefördert wurde, beweisen noch heute die vielen Wegekreuze, die in manchen Stücken wahre Meisterwerke darstellen. Deutlich kann man in den verschiedenen Kreuztypen denselben Meister erkennen, und wenn auch nicht immer der Meister seine Arbeit mit seinem Steinmetzzeichen versehen hat, so erkennt man doch denselben Meister in der Eigenart seiner Darstellung. Zentren der Steinindustrie im Tal der Kyll sind Kordel, Kyllburg und Oberbettingen-Hillesheim. Das Tal der Nims hat nur bei Seffern und Schönecken Sandsteinvorkommen aufzuweisen und so sind diese beiden Orte auch Werkstätten der. Wegekreuze. Wenn im Prümtal auch nur eine Stelle mit Sandsteinvorkommen bedacht ist, so ist man dort aber sehr produktiv tätig, und zwar in den Orten Wißmannsdorf, Brecht und Oberweis. Das Gebiet der Prüm weist besonders viele alte Wegekreuze auf, deren Errichtung vor 1600 liegt. Der Kreis Wittlich hat in Wittlich eine Steinmetzschule, die ihre Werkstücke bis an die Mosel, aber auch bis hoch in die Eifel liefert. Gegenden ohne geeignete Steinvorkommen in der weiten Runde behalfen sich mit gemauerten Bildstöcken, mit Sandsteinreliefs oder Holzkreuzen.

Aus dem Vorgesagten läßt sich leicht erklären, daß gerade der Kreis Bitburg, der mitten im Sandsteingebiet liegt, besonders viele steinerne Wegekreuze aufweist. 680 Kreuze stehen innerhalb seiner Kreisgrenze, das ist ein Drittel der Gesamtzahl innerhalb der vier Eifelkreise; zumeist sind es auch die ältesten Kreuze. Innerhalb des Kreises ist es die Umgebung Kyllburgs, die erstaunlich viele Kreuze in ihrem Bereiche zählt. Die fleißige und geübte Steinmetzhand der Kyllburger hat bis auf den heutigen Tag die Tradition des Steinmetzhandwerks wachgehalten und heute noch gehen Werkstücke von Kyllburg und Malberg bis weit an die Grenzen des Kreises und darüber hinaus. Unter all den früheren Produktionsstätten ist Kyllburg-Malberg und Seffern diesem Handwerk treu geblieben.

Wollte man die Kyllburger Kreuze auf einer Wanderung besuchen, so müßte die Wanderung bei der Stiftskirche in Kyllburg beginnen, einem Ort der Andacht, aber auch handwerklichen Könnens. Schon stehen wir vor dem Gerichtskreuz unter den mächtigen Linden. Ringsum kleine Kreuze in einer Erinnerungsstätte an die Söhne Kyllburgs, die in den letzten beiden Kriegen ihr Leben für die Heimat opferten. Das hohe Gerichtskreuz selbst ragt als Rundsäule empor, oben bekrönt mit einem alten gotischen Kreuz vom Jahre 1607. Das Abschlußkreuz ist der einzige alte Teil, der runde Schaft wurde 1768 für einen in Stücke gegangenen Schalt von dem kunstsinnigen Stiftsdechanten Christoph Nell aufgesetzt, der eine ganze Reihe wertvoller Steinmetzarbeiten veranlaßte, die noch heute um das Pfarrhaus und im Kreuzgang zu sehen sind. Das Gerichtskreuz weist auch ein Steinmetzzeichen auf, das wir noch auf 20 weiteren Kreuzen in der Umgebung wiederfinden. Es ist eingehauen unterhalb einer rautenförmigen Vertiefung im Schnittpunkt der Kreuzbalken. Gehen wir nun abwärts dem Orte zu, so stehen wir bald vor einem sehr schönen gotisierten Kreuz, links in der Mauer unterhalb des Pfarrhauses. Das Kreuz wurde 1904 errichtet als Erneuerung für ein Kreuz vom Jahre 1793. Möglicherweise war dieses auch nur eine Erneuerung, da hier die Grenze der Stiftsfreiheit war, die meist mit einem Kreuz angedeutet wurde. Neben dem Kreuz ist auch noch in Stein gehauen die weisende Hand „ZUR STIFTSFREYHEIT“. Weiter geht’s durch den Ort bis unten an die Mühle. Am Eingang der Mühlengasse steht ein drittes Kreuz vom Jahre 1794. Leider ging in den Kriegswirren ein Stück des Schafts verloren. Das Kreuz kündet uns noch die Schreibweise eines alten Kyllburger Familiennamens – GRONIMUS -, heute Kronibus, zweifellos hergeleitet aus dem Grundwort „Hieronimus“. Nun geht’s über die Brücke zur Bademer Straße und in den Wilsecker Weg. Da steht an der Abzweigung schon wieder ein Kreuz, ganz neu aussehend, von 1783. Auch ein Kreuz, das vom Dechanten Nell renoviert wurde. Es ist die Erneuerung eines alten Kreuzes des bekannten Kyllburger Steinmetzen, den wir an der Bearbeitung des Christuskörpers anderer Kreuze dieser Gruppe erkennen, stammend aus der Zeit um 1620. Das Kreuz steht an einer Wegegabelung, einem beliebten Standort für die Aufstellung von Kreuzen. Ein Steinwurf weiter dem Wilsecker Weg hin ist ein altes Kreuz in die Mauer eingesetzt, nicht sehr hoch, vom Jahre 1651, mit dem Heilszeichen JHS. Das auf dem unteren Kreuzbalken angebrachte Wappen ist infolge Verwitterung nicht mehr ganz zu deuten. Das Kreuz kann seiner Form und Darstellung nach ein Grabkreuz gewesen sein. Weiter geht’s den Wilsecker Weg hinauf. Der schöne Blick nach Kyllburg mit seinem Stiftsberg bannt uns lange Zeit. Jetzt geht’s etwas steil und schon stehen wir vor dem ältesten Kreuz des Kyllburger Banns. Es ist wieder ein Gerichtskreuz, des Gerichts des Kurfürsten, während das erstgenannte Gerichtskreuz die Gerichtsstätte der Stiftsfreiheit bezeichnete.

Aus weißem Sandstein gehauen weist es sein hohes Alter durch die Jahreszahl 1512 nach. Keine weitere Inschrift, aber das ganze Kreuz ist bedeckt von Bildwerk. Der ganze Schaft ist mit einem gewundenen Schriftband geziert, das unten in zwei Zipfel endet. Ein gerader Stab mit Astzwacken reckt sich zwischen den Windungen in die Höhe. Das aufgesetzte Kreuz ist auf der Frontfläche ganz mit den Symbolen des Leidens unseres Heilandes bedeckt, Geißel, Hammer, Kelch, Sonne, Mond und Stern. Darüber das Kreuzschild mit den Buchstaben JNRJ. Leider ist das Kreuz durch Herausbrechen eines Schaftteils auf seiner Rückseite während des letzten Krieges bedenklich gefährdet. Die auf dem Kreuz angebrachten Löcher stammen von dem Eisencorpus, den man vor Jahrzehnten angebracht hatte. Ein Steinwurf weiter seitswärts steht in einer kleinen Fichtengruppe wieder ein Kreuz mit interessanter Geschichte. Die Geschichte ist zum Teil als Inschrift auf dem Schaft vermerkt. „ALLHOER IST JAKOB HAHN HOFMAN VON ETTELDORF GESTORBEN DEN 3TEN FEBRUARIUS 1793.“ Also ein Unfallkreuz. Das Totenbuch der Pfarrei gibt uns hierüber näheren Aufschluß. Dort steht: Jacob Hahn Hofman von Etteldorf ging bei anbrechender Dunkelheit von Kyllburg fort seiner Behausung zu, am 3. Febr. 1793. Er irrte vom Wege ab und wurde am 4. Febr. tot aufgefunden im Walde Kummel auf der Wilsecker Seite. Am 6. Febr. wurde er in Kyllburg begraben. Das Kreuz ist von demselben Meister gehauen wie jenes in der Mühlengasse.

Wir bleiben auf der Höhe und wandern über den oberen Ringpfad nach Malberg hin. An der Stelle, wo der Ringpfad den Etteldorfer Messeweg schneidet, steht ein altes Kreuz rechts am Pfad. Es gehört zu jenen, die dem bekannten Kyllburger Meister entstammen, wie das Steinmetzzeichen am Schaftfuß beweist. Die Schrift ist am Schaft eingehauen. Ein kurzer Teil der Inschrift fehlt. Ergänzt lautet sie: THEL DER HOFMANN ZU ETTELDORF UND SEINE HAUSFRAW LINELL HAN (?) GOTT ZV EHREN! Also auch wieder ein Etteldorfer Hofmann Hahn. Das Kreuz hat keine Jahreszahl, aber es ist um 1620 errichtet worden. Es ist möglich, daß dieses Kreuz ein Unfallkreuz ist.

Die zweite Wanderung führt uns in die Gegend von Orsfeld. Hinauf geht’s die Bademer Straße. An einer Wegeabzweigung links steht ein ganz neues Kreuz mit der Inschrift: „O liebenswürdigster Jesus, ich bitte dich um deines kostbaren bittern Leidens und Sterbens willen, erbarme dich der abgestorbenen Seelen und führe sie bald zur ewigen Seligkeit“. Es ist ein Totengedächtniskreuz. Das aufgesetzte Kreuz ist neu und in der Werkstätte des Bildhauers Hormann entstanden. Wenige hundert Meter weiter bergwärts steht zur Rechten ein sehr beachtenswertes Kreuz, das Kniekreuz, wie es die Kyllburger nennen. Ob bei dem Kreuz kniend gebetet wurde oder welch andere Bewandtnis der Name hat, ist nicht mehr zu deuten. Das Besondere an diesem Kreuz ist, daß es nach allen vier Seiten mit einem Kreuz grüßt. Die Kanten des aufgesetzten Kreuzes sind schwach gebrochen, auf dem Wappenschild unterhalb der Nische ist kein Wappenbild. Vor Erreichen der Höhe steht links an einer Wegekreuzung wieder ein Kreuz neueren Datums. Wir bleiben auf der Bademer Straße, überschreiten die Banngrenze und kommen zu einer Wegekreuzung, auf der ein ganz altes Kreuz mit Nische steht. Oftmals ist es aufgerichtet worden und mit Zement hat man es wieder standfest machen wollen; immer wieder ist es an diesem gefährdeten Platz umgeworfen worden. Interessant ist die Inschrift: KOHPITIS SOHN HANS VON WILT A…. VND MICHEL S…. DASELBST 1623. Dazu die Handwerkszeichen eines Zimmermanns. Am unteren Teil des Schaftes ist gemeißelt und dadurch die Inschrift unleserlich geworden. 200 Meter weiter liegt an der Erde im Graben ein kleines Balkenkreuz. Man glaubt, daß das Kreuz einmal eine Inschrift zierte; heute ist nichts mehr zu lesen. Von diesem Kreuz ist die Geschichte bekannt, daß ein Kyllburger Schultheiß von den Schweden hier zu Tode geschleift wurde, weil er ihnen die hohe Schätzung nicht zahlen konnte. Im Volksmund heißt das Kreuz „Schwedenkreuz“. Früher stand es, wie auf der Karte zu ersehen, auf der linken Wegeseite. Und ein dritter Wandertag soll uns die restlichen Wegekreuze um Kyllburg zeigen. Es geht den Thomaser Weg entlang und gleich unterhalb des Steinbruchs, am Fuß der Steinhalde, steht, ganz versteckt, aber hart am Wege, ein Kreuzstumpf mit Nische und Umschrift: IN HOC SIGNO CRUCEM VINCIS. Es entstammt auch der Werkstatt des oftgenannten Kyllburger Meisters. Die Jahreszahl 1886 ist nachgehauen. Das Kreuz wurde um 1630 aufgerichtet. Setzen wir unsern Weg fort, so kommen wir an der scharfen Kurve im Walde zu einem neueren Unglückskreuz, rechts am Weg, Hier verunglückte im Jahre 1921 ein Erdorfer Schreiner mit einem Lastwagen, indem der Wagen vom Wege abkam und den Hang hinunterstürzte. Wenn wir dem Wege weiter folgen, sehen wir rechts am Wege auf dem Hang ein ganz schlichtes Holzkreuz stehen, aus dem letzten Krieg herrührend. Wir bleiben auf der Thomaser Straße, überschreiten die Kyllburger Banngrenze, wo am Hochbehälter ein Waldweg abzweigt, der zum Patischkreuz führt. An einem Waldpfad (wenig begangen) steht dieses alte Wegekreuz, das in den letzten Jahren durch Herrn Pastor Dr. Caspar Mittelpunkt der Kartage wurde.

Ein 3,50 Meter hohes schweres Steinkreuz steht mitten zwischen Buchenstämmen und unterscheidet sich kaum von seiner Umgebung. Himmeroder Pfad heißt der Weg, der am Kreuz vorbei führt, und die Sage erzählt, daß hier ein Himmeroder Mönch zur Sühne das Kreuz aus dem Tal bis zu seinem Standort schleppen mußte. Das Kreuz, das aus einem Werkstück gehauen ist, wiegt 16 Zentner; es handelt sich also um eine Sage. Daß Himmerod mit diesem Kreuz in Beziehung steht, wird bestätigt dadurch, daß Himmerod über das St. Thomaser Kloster eine gewisse Aufsicht hatte. Der Himmeroder Pfad ist die direkte Verbindung von Himmerod nach St. Thomas. Auch die drei Buchstaben am Anfang der Inschrift lassen auf’ Himmerod schließen P N H == etwa Pater Nicolaus Himmerod. Die Fortsetzung ME FECIT (hat mich. gemacht) Anno 1590. Das aufgesetzte Kreuz zeigt einen gutgearbeiteten-Corpus in Flachrelief. Unter der Inschrift ein liegendes P und das Fünfeck (das Pie als Christliches Heilszeichen und der Drudenfuß [Fünfeck] als heidnisches Heilszeichen). Außer diesem Kreuz gibt es nur noch ein Kreuz bei Hütterscheid, Kreis Bitburg, das dieses heidnische Zeichen trägt. Besonders erwähnenswert ist auch die Tatsache, daß das Kreuz bergwärts nach Himmerod hin schaut, obwohl man ein Schauen in das Tal als natürlicher ansehen mag. Aus dieser Besonderheit erkennen wir wiederum die Beziehung des Kreuzes zu Himmerod. Eine genaue Nachbildung dieses Kreuzes (auch mit derselben Jahreszahl) steht an der Hausfront der Familie Schäffer in St. Thomas.

Nun nehmen wir Richtung auf Kyllburgweiler und steigen bergan. Aus dem Walde herausgekommen, sehen wir inmitten der Felder auf der Höhe ein Nischenkreuz, das nach Kyllburgweiler hinschaut. Das aufgesetzte Kreuz ist neu, das übrige Kreuz ist aus einem Stein gearbeitet, runder alter Sockelstein. Nicht weit entfernt steht an einer Wegekreuzung das sogenannte „Rote Kreuz“, so genannt nach der roten Farbe, mit der das Kreuz gestrichen ist. Es ist ein Schaftkreuz, das auf der Frontseite eine längere lateinische Inschrift trägt, welche die Geschichte des Kreuzes erzählt. VIATOR STA ET ORA ECCE SANVS APOPLEXIA TACTUS HIC OBIIT A.R.D. JACOB ERASMI PASTOR IN SEINSFELD 24 JANVARIUS 1743 (Wanderer bleibe stehen und bete. Siehe, gesund ging hier vorüber und starb plötzlich der Hochwürdigste Herr Jacob Erasmi, Pastor in Seinsfeld. 24. Januar 1743). Ein kleiner Altarvorsprung dient zum Hinstellen von Blumen. In der Seinsfelder Pfarrchronik ist von diesem Kreuz folgende Geschichte zu lesen: Am 24. Januar wurde der Herr Pastor Jacob Erasmi nach St. Thomas zu einem Kranken gerufen und er starb an einem Schlaganfall an dieser Stelle. 49 Jahre war er Pastor in Seinsfeld und sicherlich 75 Jahre alt, wenn nicht älter. Dazu Winterzeit. Vielleicht lag noch Schnee.

Der letzte Wandertag soll uns an die Wegekreuze nördlich von Kyllburg führen. Aufstieg zur Mariensäule. Fünfzig Meter oberhalb der Abzweigung des Pfades zur Mariensäule, etwas unterhalb des Wasserbassins, steht ein kleines Schaftkreuz vom Jahre 1774. Vor einigen Jahren stand es noch dicht von dornigem Gestrüpp umgeben und die wenigsten Kyllburger wußten von seinem Vorhandensein. Das Kreuz war abgebrochen und lag unter Dornen völlig begraben. Nun ist es wieder aufgestellt. Das Kreuz ist errichtet zur Erinnerung an den plötzlichen Tod des Kyllburger Bürgers Johann Adam Belz, wie aus dem Totenregister hervorgeht. Er starb im Kloppwald plötzlich. Ob er vom Blitz erschlagen wurde oder einem Herzschlag erlag oder beim Holzhauen verunglückte, das geht aus der Eintragung nicht hervor. Daß man hier am Pfad das Erinnerungskreuz setzte, ist etwas verwunderlich. Vielleicht war die Todesstelle mitten im Walde, wohin kaum jemand kam, jedenfalls ließ man das Kreuz dorthin schauen, wo er nun den ewigen Schlaf tat, zum Friedhof. Aus der Inschrift war nicht einmal zu erkennen, daß es sich um ein Unglückskreuz handelte.

Abschließend und zusammenfassend:

Von den rund 2000 Wegekreuzen im Gebiet der vier Eifelkreise Bitburg, Prüm, Daun und Wittlich hat der Kreis Bitburg allein 680 aufzuweisen, davon 61 aus der Zeit vor 1600. Das älteste Kreuz, das Fraubillenkreuz, steht bei Ferschweiler. Es stammt aus der Zeit um 1100. Es folgt das Kreuz bei Schloß Hamm aus dem Jahre 1331 und das Dudeldorfer Kreuz über dem Stadttor, datiert vom Jahre 1354. Alle diese Kreuze sind aus dem glaubigen Empfinden der Bewohner entstanden als Gottes- und Todesmahner; sie zeugen aber auch vom hohen Stand der Steinmetzkunst bereits vor Jahrhunderten. Etwa 60 Prozent sind Totengedächtniskreuze. Es folgen die Altarkreuze, Gelöbniskreuze, Postkreuze (Höhenleuchten), Donner- und Hagelkreuze, Jubiläumskreuze, Abschiedskreuze (Auswanderer), Dankkreuze, Missionskreuze und Brückenkreuze.

Der Kreis Bitburg ist größter und kreuzreichster Kreis der Eifel, was zweifelsohne auf die gut zu verarbeitenden und wetterfesten Sandsteine im Kyll- und Nimstal zurückzuführen ist.

Möge der Nachwelt das Erbe der zahlreichen Kreuze in würdigem Zustand erhalten bleiben, damit die Eifel nicht nur das Land der Wegekreuze sei, sondern es auch bleibe.

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