Chronik 1200 Jahre Kyllburg Kirche

Die Kurfürsten Arnold und Heinrich

Nach dem Tode Arnolds ernannte der Papst im Jahre 1260 nach einer zwiespältigen Wahl durch das Trierer Domkapitel den Metzer Dekan Heinrich von Vinstingen zum Erzbischof (1260-1286). Heinrich II. ist nach Haller und Züscher, Trierische Geschichte, als der erste Kurfürst von Trier und somit als der erste kurfürstliche Landesherr von Kyllburg zu betrachten, weil mit ihm die planmäßige und mit Energie betriebene Begründung und geographische Zusammenfassung der erzstiftischen Herrschaft begann. Prof. Dr. Marx betrachtet allerdings in seiner Geschichte des Erzstifts bereits Heinrichs Vorgänger, den Erzbischof Arnold, als ersten Kurfürsten, weil in der Mitte des 13. Jahrhunderts das Recht, den deutschen Kaiser zu wählen, ausschließlich an die sieben vornehmsten Fürsten übergegangen ist und Arnold zu diesen zählte und mit ihnen wählte. Heinrich II., dessen Wiege in dem Kyllburg benachbarten Schlosse Malberg stand, verdankt Kyllburg seine schöne Stiftskirche, die heute noch in ihrer Ursprünglichkeit erhalten ist. Zur Erinnerung an seine Aussöhnung mit dem Abte Theoderich von St. Matthias bei Trier, mit dem er einen großen Streit hatte, und nach anderen Zwischenfällen und Widerwärtigkeiten gründete er im Jahre 1276 das Kollegiatstift zu Kyllburg, zu Ehren der allerseligsten Jungfrau Maria und aller heiligen Jungfrauen mit einem Propst, einem Dechanten, einem Custos, einem Scholaster und mehreren Kanonikern. Zur Hebung der Einkünfte wurden dem Stift die Kirchen zu Ludesdorf, Ufflingen, Effitze und Bumagen inkorporiert; später waren es die Pfarreien Kyllburg, Irsch, Tawern, Bombogen, Lüttig, Niederöfflingen, Ordorf und Gindorf. Als die Renten sich noch zu dürftig erwiesen, setzte Erzbischof Johann Von Schönenberg die Zahl der Kanonikate von 12 auf 10 herab. Der Bau der Kirche und die Errichtung des Kollegiatstifts vermehrten Kyllburgs Bedeutung und Ansehen noch mehr.

Einen Kommentar verfassen

captcha

Please enter the CAPTCHA text