Geschichte Kirche

Als der Kyllburger Pastor fast einem Attentat zum Opfer fiel

Doppelläufiges Terzerol; Quelle: Wikipedia

Es war der 8. Juni 1862, ein Sonntagmorgen. Der Kyllburger Pfarrer Gerard bereitete sich im Pfarrhaus gerade auf das in kürze beginnende Hochamt vor, als ein unerwarteter Gast zu Besuch kam. Was dann geschah, ist in der Zeitung „Pfälzer“ zu lesen:

Kyllburg, 9. Juni (1862). Kurz vor Beginn des heutigen Hochamtes (Anm. das war am 8. Juni) begab sich ein junger Mann von hier, Wilhelm H., in die Behausung des Pfarrers Gerard, traf denselben alleine in seiner Wohnstube und feuerte, ohne daß sein vorheriges Benehmen auch nur im Entferntesten eine verbrecherische Absicht ahnen ließ, aus einem Terzerol einen Schrotschuß auf denselben ab, welcher, wenn nicht die Widerstandsfähigkeit der Kleidungsstücke die Kraft des Schusses gebrochen, unbedingt hätte tödlich sein müssen. Zwölf Schrotkörner drangen zertheilt auf der rechten Brustseite bis auf die Haut ein und verursachten starke Kontusionen; an dem rechten Vorderarme fand ebenfalls eine bedeutende Verletzung statt.
Der Thäter, welcher sofort flüchtete, alsbald aber von dem im nacheilenden Polizeidiener und einigen Einwohnern ergriffen wurde, ließ sich ohne Widerstand fesseln und ist bereits der gerichtlichen Behörde übergeben.“

Anmerkung: Ein Terzerol ist eine kleine Vorderladerpistole.

Quelle: Pfälzer. Bote für das Glanthal und Anzeige-Blatt für den Bezirk Kusel. Nr. 49 Ausgabe vom 18.06.1862 (https://digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10486354_00195_u001?page=,1&q=kyllburg)

Einen Kommentar verfassen

captcha

Please enter the CAPTCHA text