Das Testament des Jacob Schweitzer
Diese Grundstücke (heute Hochstaße 4 und 6) gingen anläßlich einer Versteigerung an Carl Friederichs über
Das Grundstück, auf dem die Synagoge 1912 eingeweiht wurde, ging im Jahre 1900 von der Familie Kersten-Niederprüm an Klietsch-Kronibus und wurde im Jahre 1907 von Josef Simon ersteigert
1912 Übertragung auf die jüdische Gemeinschaft zu je 1/11 Anteil an:
1. Simon Josef: | Handelsmann zu Kyllburg |
2. Nußbaum Issak: | Handelsmann daselbst |
3. Nußbaum Jakob: | Handelsmann zu Malberg |
4. Nußbaum Hermann: | Handelsmann zu Kyllburg |
5. Nußbaum Isaak: | Handelsmann zu Malberg |
6. Fränkel Adolf: | Handelsmann zu Kyllburg |
7. Fränkel Moritz: | Handelsmann zu Mürlenbach |
8. Ermann Simon: | Handelsmann zu Kyllburg |
9. Ermann Lion: | Handelsmann zu Oberkail |
10. Ermann Adolf: | Handelsmann daselbst |
11. Ermann David: | Handelsmann zu Speicher |
Heute ist die jüdische Kultusgemeinde Trier, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, Eigentümer des Grundstücks
Zur Einweihung schreibt der damalige Kyllburger Pfarrer Rödder:
Im Jahre 1912 erhielt Kyllburg auch eine Synagoge; sie wurde erbaut gleich oberhalb des Friedhofs, etwas schräg unter der protestantischen Kirche, so daß am Meiselter-Berg jetzt katholische, evangelische und jüdische Kirche friedlich in nächster Nähe beieinander und alle zusammen unter dem Schutz der Mariensäule stehen.
Die Juden luden mich zur Einweihung ein, da ich aber an der eigentlichen rituellen Feier nicht teilnehmen wollte und da ein öffentliches Festessen nicht stattfand, so begnügte ich mich mit einem Glückwunschschreiben an die 5 Synagogen-Vorsteher, wovon ich hörte, die jüdische Gemeinde auch ganz befriedigt war.
Der jüdische Gottesdienst fand an folgenden Tagen statt:
- Freitagnachmittag 20 Uhr
- Samstagvormittag 9 Uhr
- Sonntagvormittag 7 Uhr
In der jüdischen Zeitung “Die Welt” wird über die Schenkung Schweitzers kurz berichtet. Dort heiß es:
In dem rheinpreussischen Städtchen Kyllburg hat ein vor einigen Wochen verstorbener alter Mann dein Gebäude der jüdischen Gemeinde zum Baue einer Synagoge hinterlassen und seine Verwandten enterbt mit der Begründung, dass er “aus Antipathie gegen den Clerus” diese Bestimmungen treffe.
(Die Welt, Ausgabe 18., 1900, S. 12)